Wie man auch im Einzelhandel mit Storytelling Kunden binden kann

Die eigene Marke erlebbar machen – Photo by Alexander Sinn on Unsplash

Top Unternehmen wie Red Bull praktizieren es schon seit Jahren: Sie veranstalten abseits vom Produkt-Portfolio emotionsgeladene Veranstaltungen, die Aufmerksamkeit und Markenloyalität erzeugen. Hier verknüpft man geschickt die eigene Markenbotschaft des “Abhebens” mit dem Konsumenten. Bereits 1991 hoben die ersten Teilnehmer mit selbstgebastelten Flugobjekten beim “Flugtag” in Wien ab. Red Bull verlieh hier amüsant „Flüüüügel“ – und die Massen machen inzwischen in mehr als 35 Städten weltweit mit. Die wahnwitzigen Flugobjekte und Flugmanöver verleiten natürlich zum Filmen, Kommentieren und Teilen über die sozialen Medien. So wird die Unternehmens-Geschichte weitererzählt. Und die eigene Botschaft verbreitet sich über Mund-zu-Mund-Propaganda und Social Media.

 

Die eigene Unternehmensmarke erlebbar machen

OK, mag sich jetzt der Ein oder Andere denken – ohne großen medialen TamTam und riesigem Werbeetat ist so etwas aber doch gar nicht möglich! Das ist nur bedingt richtig. Betrachte ich meine Zielgruppe, kann ich es immer wieder schaffen, den geneigten Kunden durch gezieltes Storytelling zu binden. In Vechta gibt es einen kleinen, aber feinen Laden, dessen Namen das Lebensmotto des Inhabers widerspiegelt. Der 86-jährige Chef ist sich sicher, ein „Langes Leben!“ erreichen zu können, indem er täglich eine gewisse Löffelanzahl seines Olivenöls zu sich nimmt. Nebenbei verkauft er natürlich allerlei andere leckere und gesunde Lebensmittel. Und er fährt mehrmals im Jahr in den Süden, um sein Lager aufzufüllen. Dazu lädt er sogar seine Kunden ein, ihn zu begleiten. „Ihr bezahlt dabei Eure Unterkunft selber, um den Rest kümmere ich mich!“, sagt er mit einem Lächeln im Gesicht. Der Mann nimmt die Kunden somit in seinen Geschichten mit auf eine Reise – sowohl geistig als auch persönlich.

Keine gewöhnliche Speisekarte – ein Erlebnis!

Als ich das erste Mal auf Norderney beim Italiener essen ging, der inzwischen auch in Vechta eröffnet hat, war ich begeistert von seiner Speisekarte. Oder besser gesagt, von seinem „Speisemagazin“. In einem gebundenen Magazin sind hier nicht nur die ganzen Speisen und Getränke zu finden, sondern der Inhaber erzählt mehre Geschichten. Im Stile eines Lifestyle-Magazins wird beschrieben, aus welcher Region Italiens er stammt, warum es dort so schön ist und wie er in Deutschland mit mehreren Restaurants erfolgreich wurde. In einem anderen Artikel beschreibt er sein Lieblings-Olivenöl, das mit einem eigenen Label versehen auf jedem Tisch steht und man zufällig im Restaurant noch käuflich erwerben kann. So kann man seinen (vielleicht neuen) Lieblings-Italiener jederzeit mit nach Hause nehmen, ist dort immer im Blickfeld und wird nicht vergessen.

Den Kunden zum Teil der Marke werden lassen

Dies sind nur zwei Beispiele, wie eine Unternehmensmarke „im Kleinen“ erlebbar gemacht werden kann, um Aufmerksamkeit und Markenloyalität zu generieren. Sei es die In-Kneipe, die einmal im Monat zur Clubbing-Nacht einlädt, oder das Restaurant nebenan, das thematische Kochevents in der eigenen Küche veranstaltet. Es gibt viele authentische Konzepte, bei denen die eigenen Kunden Teil der Marke werden. Zu wissen, wo sich das entscheidende Publikum bewegt, was sie begeistert und worüber sie noch lange sprechen werden, ist dabei logischerweise wichtig für die erfolgreiche Umsetzung effektiven Storytellings. Es lohnt sich also, einen Moment inne zu halten, um sich Gedanken um die eigene Unternehmensmarke zu machen!

 

Autor: Thomas

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